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Es war einmal ein kleines Dorf, wo die Tage in gleichförmiger Monotonie verstrichen. Jeden Morgen erwachten die Dorfbewohner, um dasselbe zu tun wie am Vortag. Besonders auffällig war dies bei einem Mann namens Karl. Jeden Tag saß er auf der Veranda seines kleinen Hauses und beobachtete den Regen, der unaufhörlich fiel.

Karl, einst ein fleißiger Handwerker, hatte sich der Müßiggang hingegeben. Er war der festen Überzeugung, dass jeder Tag sich wiederholte, ähnlich wie in dem Film "Täglich grüßt das Murmeltier". Der Regen war für ihn das Symbol dieser ewigen Wiederkehr. Jeden Morgen öffnete er die Tür, trat hinaus und fühlte die kalten Tropfen auf seiner Haut, als ob er ein Ritual vollzog, das ihm die Wiederholung des Tages bestätigte.

Die Dorfbewohner nahmen Karls seltsame Gewohnheit zur Kenntnis, doch sie akzeptierten es als Teil ihres eintönigen Lebens. Niemand wagte es, Karl zu stören oder ihn auf seinen Müßiggang anzusprechen. Sie wussten, dass auch sie in einer Schleife gefangen waren, in der die Zeit stillzustehen schien.

Eines Tages jedoch beschloss Karl, etwas zu ändern. Er stand auf, trat in den Regen und ging hinaus in die Welt, um das Dorf zu verlassen. Der Regen prasselte unaufhörlich auf ihn herab, doch Karl spürte eine ungewohnte Freiheit. In diesem Moment erkannte er, dass es nicht der Regen war, der die Tage wiederholte, sondern seine eigene Untätigkeit.

Mit jedem Schritt entfernte er sich weiter von der Veranda, weiter vom immer gleichen Tag. Der Regen blieb, aber Karl veränderte sich. Und so fand er in der Bewegung das, was ihm der Müßiggang nie geben konnte: die Möglichkeit, dem immer gleichen Tag zu entfliehen.